Familienleben durch- und auseinander. 500 Seiten pure Emotionen mit Suchtfaktor.

Donal Ryan: Seltsame Blüten / Diogenes

In Irland der 70erjahre verschwindet die 20jährige Tochter eines braven Kleinhäuslerpaares spurlos für mehrere Jahre. Als sie ohne ein weiteres Wort wieder auftaucht, brodelt die Gerüchteküche. Doch dann taucht ein schwarzer Engländer im Dorf auf. Ein Buch wie das alte Testament: Sünde, Schuld, Vergebung. Doch die Liebe bleibt das Größte. Ungewöhnlich und ergreifend.

.Shelley Read: Soweit der Fluss uns trägt / C.Bertelsmann

In den 40ern verliebt sich eine 17jährige in einen Indianer und wird von der Familie geächtet.  Sie schafft es ohne Geld, ohne Liebe, ohne Zuhause ein neues Leben mit einer Pfirsichplantage aufzubauen. Lebensklug, spannend und zu Herzen gehend.

Florian Illies: Zauber der Stille / S. Fischer

Das Leben und die Werke von Caspar David Friedrich  werden bei einem spannenden Ritt durch die Geschichte unter den Aspekten Feuer, Wasser, Luft und Erde unterhaltsam beleuchtet. Phantastisch recherchiert und toll geschrieben.

Toni Schachinger / Rowohlt

Deutscher Buchpreis: Schulzeit in einem konservativen Wiener Tagesgymnasium zwischen sadistischen Lehrern und nächtlichem Spielen von Age of Emperor. Die Schule als Hölle, aus der man sich nur mit Gamen befreien kann.

Hinreißend erzählt, viel österreichischer Filz und Satire pur.

Elisabeth Beer: Die Bücherjägerin / DuMont

Eine junge Antiquarin mit leicht autistischen Zügen macht sich zusammen mit einem englischen Bibliothekar auf die Suche nach einer kostbaren, verschwundenen römischen Straßenkarte. Warmherzig, humorvoll, spannend und super zu lesen.

Tom Hillenbrand: Die Erfindung des Lächelns / KiWi

1911 wurde die Mona Lisa aus dem Louvre gestohlen und blieb zwei Jahre verschwunden. Wir sind dabei, als alle Größen der Belle Epoque – von Picasso bis Isidora Duncan, von Debussy bis Apollinaire – in Verdacht geraten, am Verschwinden beteiligt zu sein. Opulentes, super recherchiertes, historisch realistisches Wimmelbild. Mehr Gesellschaftsdrama als Krimi für lange Lesestunden.

Elena Fischer: Paradise Garden / Diogenes

Eine 14jährige erlebt trotz prekärster Verhältnisse Glück durch eine phantasievolle Mutter. Als diese stirbt, verlässt sie ihre ungeliebte ungarische Großmutter, um in einem bewegenden Roadtrip ihren Vater zu finden. Hier liegen Lachen und Weinen nahe beieinander und man findet Sätze zum Niederknien. Nominiert für den Dt. Buchpreis. Unbedingt Lesen!

 

 

 

Michael Köhlmeier: Das Philosophenschiff / Hanser

Eine hundertjährige Architektin berichtet von ihrer Begegnung mit Lenin auf einem Schiff, mit dem die Bolschewisten verdächtige Akademiker und Künstler ins Ausland verfrachtet haben. Wunderbare Mischung von Fakten und Fiktion

Markus Gasser: Lil / C.H.Beck

New York 1880: Eine erfolgreiche Unternehmerin nimmt phantasievolle Rache an Familie und Freunden, die sie für unzurechnungsfähig erklären wollen. Sprachmächtigen Sittengemälde.

Daniel Mason, Oben in den Wäldern / C.H. Beck

Ein gelbes Haus in den Wäldern erzählt die Geschichten seiner Bewohner über 300 Jahre hinweg, die lose zusammmen hängen du sich in Stil und Duktus unterscheiden. Toll erzählt und spannend.

Dani Shapiro: Leuchtfeuer / Hanserblau

Ein selbstverschuldeter Unfall und das Schweigen darüber verändert das Leben einer glücklichen Familie für immer. Psychologisch fein durchdachter und ergreifender Familienroman.

Benjamin Koppel: Annas Lied / S. Fischer

Anna, eine angehende Pianistin aus einer großen und fröhlichen jüdischen Familei, wird gegen ihren Willen mit einem Franzosen verheiratet, der sowohl die Musik als auch die beiden Töchter ablehnt. Es bleibt ihr nur die Musik als Trost. Ein toller Bestseller aus Dänemark.

Bodo Kirchhoff: Seit er sein Leben mit einem Tier teilt / dtv

Reflektionen eines alten Mannes über Leben und Liebe, als unvermutet zwei Frauen in seinem Häuschen am Gardasee auftauchen. Kluge und minutiöse Betrachtungen bei Wein und Pasta.

Iris Wolff: Lichtungen / Klett Cotta

Lev und Kato sind Freunde aus Kindheitstagen in Rumänien. Sie leiden beide unter ihrer Familie und unter dem Regime von Ceausescu. Nach Öffnung der Grenze geht sie in den Westen und er bleibt in seinen geliebten Wäldern. Doch dann ruft sie ihn nach Zürich. Die Geschichte wird raffiniert und in wunderbar poetischer Sprache rückwärts erzählt.

Maxim Leo: Wir werden jung sein / KiWi

Ein neues Herzmittel bewirkt eine Verjüngung der Probanden. Unterhaltsam, informativ und witzig wird die Geschichte der Testpersonen erzählt und über das ewige Leben reflektiert.

Ann Napolitano: Hallo Du Schöne / DuMont

Ein einsamer schüchterner junger Mann heiratet in eine turbulente Familie mit vier Töchtern ein, die wie Kletten aneinander hängen. Er bringt aber das ganze

Textfeld: Aktuell gelesen

Adriana Trigiani: Das Beste in uns / dtv

Die kranke Nonna offenbart ihrer Enkelin die Familiengeheimnisse der italienischen Edelsteinschleifer-Familie aus Viareggio, die die Wirren des 20. Jahrhunderts mit vielen Blessuren überstanden haben. Opulent, vielschichtig und interessant.

Hans Pleschinski: Der Flakon / dtv

Friedrich der Große hat Sachsen ohne Vorwarnung überfallen. Die Gräfin von Brühl fährt mit der Postkutsche  incognito nach Leipzig, um Verbündete für einen Giftanschlag zu finden. Ein geistreicher Roman mit schillerndem Personal, spitzfindigen Dialogen und starken atmosphärischen Beschreibungen.

Tim Parks: Hotel Milano / Kunstmann

Ein alternder Journalist reist zur Beerdigung seines Freundes nach Italien und gerät in einem Luxushotel in die Isolation der Coronakrise. Dort wird er sich verlieben, eine Flüchtlingsfamilie auf dem Dachboden kennenlernen und sich nach Menschen aus seiner Vergangenheit sehnen. Aber vor allem wird er auf selbstironische Art über das Leben nachdenken und über das Alter und das Sterben meditieren. Toll!

Wolf Haas: Eigentum / Hanser

Als Haas am Sterbebett seiner Mutter sitzt, reflektiert er ihr karges menschenfeindliches Leben und lässt sie in Gedanken all die alten Geschichten erzählen, die sie immer wieder zu Gehör brachte. Stimmig, wehmütig und doch im typischen Haas-Stil zur Komik neigend. Wunderbar

Steffen Kopetzky: Damenopfer / Rowohlt

Larissa Reissner ist eine vergessene Figur der sowjetischen Revolution. Ihr kurzes ereignisreiches Leben wird in Geschichten aufgeblättert, bis sich wie in einem Kaleidoskop alles zu einem aufregenden, politisch brisanten Leben fügt, das sie mit Trotzki, Lenin, Stalin, Bulgakow und Radek führte. Hochinteressant, lehrreich und toll recherchiert.

Claire Daverley: Vom Ende der Nacht  / hanserblau

Zwei Menschen, die nicht ohne einander nicht sein können und sich doch immer wieder trennen. Eine hochemotionale Liebesgeschichte über 20 Jahre hinweg, die einem den Atem raubt. Ein super Schmöker nicht nur für Frauen.

 

 

 

 

Mein Buch

des Monats:

 

                                       Ann Napolitano

 

 Hallo Du Schöne

     

  DuMont

Textfeld: Literatur-Lesung: hören und genießen        Ulrike Wolz       85591 Vaterstetten        08106/7255       ulrike.wolz@onlinehome.de

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