Elke Heidenreich: Frau Dr. Moormann und ich / Hanser

Ein an sich harmloses Geschichtchen über Bären, einen Mops und eine misanthropische Nachbarin. Erst durchs Vorlesen entfaltet sich der Zauber des reizenden Textes, vor allem wenn die Autorin es selbst macht (audible).

Daniel Gascon: Der Hipster mit der traurigen Gestalt / Kunstmann

Enrique will Nachhaltigkeit, Identitätspolitik und Wokeness in einem kleinen spanischen Dorf implementieren. Eine kräftige Satire auf die modernen Themen und den Kampf gegen Windmühlen. Witzig, anspruchsvoll, überraschend!

Castle Freeman: Treue Seele / Hanser

Mit lakonischem Witz wird die Geschichte einer Hochzeit mit Hindernissen im hinterwäldlerischem Vermont  erzählt. Der alte Hagestolz wartet  20 Jahre , um den richtigen Zeitpunkt für einen Antrag zu finden. Herrliche Dialoge!

Eugen Ruge: Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna / dtv

Leben, Intrigen, Politik und Liebe in Pompeji am Vorabend der Katastrophe werden hier witzig und sehr intelligent, temporeich und fast aktuell erzählt. Absolute Leseempfehlung!

Martin Suter: Melody / Diogenes

Ein alternder schwerreicher Bonvivant stellt einen intelligenten jungen Mann ein, um ihm die Geschichte seines Lebens zu diktieren. Seine große Liebe Melody verschwand vor über 40 Jahren und er überträgt dem Biografen die Aufgabe, Licht in dieses dunkle Kapitel zu bringen. Doch nicht alles, was er erzählt, scheint wahr zu sein. Wie immer bei Suter spannende Unterhaltung mit Niveau!

Kent Haruf: Das Band, das uns hält / Diogenes

Die 82jährige Elizabeth soll ihren Bruder getötet haben. Wie kann das sein, da sie in ihrem entbehrungsreichen Leben alles klaglos ertrug: den frühen Tod der Mutter, den brutalen Vater, die verpasste Liebe und das jahrelange Verschwinden ihres geliebten Bruders. Das Erstlingswerk von Haruf macht uns bekannt mit dem kleinen Ort in Colorado, in dem alle seine acht Romane spielen. Und wieder stehen die kleinen Leute und ihr schweres Farmerleben im Vordergrund. Brillant und kenntnisreich erzählt.

Freya Sampson: Menschen, die wir noch nicht kennen / DuMont

Vor 60 Jahren lernt ein junger Mann in einem Londoner Bus seine große Liebe kennen und verliert sie sofort wieder aus den Augen. Er sucht sie auf dieser Buslinie erfolglos sein ganzes Leben. Doch als alter Mann erhält er unerwartet Hilfe: eine junge von ihrem Verlobten verlassene junge Frau und sein Punk-Pfleger setzen die neuen Medien ein, um sie zu finden. Und lernen dabei sich und jede Menge sympathischer Menschen kennen. Ein wunderbarer feel-good-Roman!

Min Jin Lee: Gratisessen für Millionäre / dtv

Eine junge brillante Frau sucht ihren Weg nach oben und wird ständig konfrontiert mit dem Gegensatz zwischen ihrer koreanisch/christlichen Community und dem

Aktuell gelesen

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Raubtierkapitalismus ihrer Investmentbank-Kollegen. Intrigen, Sex, Liebe, Verrat,Schwangerschaften, Ehen und Scheidungen vom Meter - der ultimative Schmöker für viele Sommerstunden auf 850 spannenden Seiten!

Rachel Elliot: Flamingo / mare

Von seiner Verlobten verlassen und obdachlos setzt ein 40jähriger Mann sein letztes Geld ein, um zum Ort seiner glücklichsten Zeit zurückzukehren. Zu einer für ihn perfekten Familie in der Nachbarschaft, in der er als Kind fast zuhause war und die die Mutter fluchtartig verlassen hatte. Jetzt erfährt er die wahren Hintergründe. Und alles wird gut! Sprachlich außergewöhnlich und sehr warmherzig.

Jennifer Ryan: Die Köchinnen von Fenley / KiWi

England 1942: Lebensmittelrationierung und Zeit der Ersatzstoffe. Vier sehr unterschiedliche Frauen nehmen an einem Kochwettbewerb um die preiswertesten, markenschonendsten und raffiniertesten Kriegs-Gerichte teil. Preis: ein Job als Radiosprecherin in einer Kochsendung und Chance für alle auf ein besseres Leben. Mit einem famosen Ende und vielen Rezepten ist das harmlose gute Unterhaltung, aber mit wahrem historischem Hintergrund.

Anthony McCarten: Going Zero / Diogenes

In den USA werden 3 Millionen Dollar für den ausgelobt, der sich vier Wochen lang der Überwachung modernster Technik entziehen kann. Unglaublich spannend und raffiniert geschrieben.

Matthias Göritz: Die Sprache der Sonne / C.H.Beck

Istanbul einst und jetzt: Eine amerikanische Studentin wandelt auf den Spuren ihrer jüdischen Großmutter, die 1938 wie viele Intellektuelle unter Atatürk in der Türkei Zuflucht fanden. Sie begegnet deren uralten Jugendfreund, der diese Zeit lebendig werden lässt. Tiefe Einblicke in die Bestrebungen Atatürks die Türkei zu modernisieren. Wunderbare Mischung aus Roman und Sachbuch.

Markus Orths: Mary & Claire / Hanser

Anfang des 18. Jhd. verlieben sich die Schriftstellerinnen und Halbschwestern in den Schriftsteller Percy und der liebt sie alle beide. Die drei wollen sich von den Fesseln der Konventionen befreien und treffen auf ihrer Reise durch Europa Lord Byron. Wahre Geschichte und Eintauchen in die romantischen Liebesgefühle ihrer Zeit. Toll!

Sarah Winman: Lichte Tage / Klett Cotta

Moderne Dreiecksgeschichte aus dem grauen England: Zwei beste Freunde verlieben sich in dieselbe Frau und empfinden den sonnigen Süden als Sehnsuchtsort. Sehr traurig, aber doch herzerwärmend.

Karin Smirnoff: Wunderkind / Hanser Berlin

Drei hochbegabte, aber von den Eltern vernachlässigte Kinder, finden einen „Freund“, der sie fördert. Aus der Sicht eines sehr starken kleinen Mädchens geschilderte Missbrauchsgeschichte in wunderbarer mitreißender Sprache. Nichts für schwache Seelen.

 

Textfeld: Literatur-Lesung: hören und genießen        Ulrike Wolz       85591 Vaterstetten        08106/7255       ulrike.wolz@onlinehome.de

Janet Lewis: Draußen die Welt / dtv

1941 entstanden schildert dieser ruhige Roman das einfache karge Familienleben auf dem Land während der Weltwirtschaftskrise 1929. Sehr starke Mutterfigur, die die Geschicke leitet.

Kerstin Holzer: Monascella / dtv

Biografie von Monika Mann, die als ungeliebtes Kind der Literatenfamilie ihren Weg geht. Bei einem Torpedoangriff auf hoher See verliert sie 1940 ihren Ehemann und findet spätes Glück auf Capri, als sie sich endlich von der Familie emanzipiert. Fast ein Roman und ein Pageturner!

Ayanna Lloyd Banwo: Als wir Vögel waren / Diogenes

Trinidad: Ein Rastamann, der geschworen hat, nie dem Tod nahezukommen, muss aus Not im Friedhof arbeiten. Eine Tochter will ihre Nachfolge im Matriarchat nicht antreten und verliebt sich in ihn. Eine magisch-realistische außergewöhnliche Liebesgeschichte aus einer fremden Welt.

Mélissa da Costa: Apfeltage / Penguin

Nach dem Verlust von Mann und Baby findet eine junge Frau zu sich selbst durch ein Leben in einem einsamen Cottage und die Vertiefung in meditative Gartenarbeit. Wunderbar wärmende und tröstliche Geschichte.

Melissa Fu: Der Pfirsichgarten / S. Fischer

Eine Mutter irrt durch das kriegszerstörte China der 30er Jahre und versucht ihren kleinen Sohn mit Hilfe von Geschichten  zu beschützen. Ruhe und Schutz findet sie erst nach dem Weltkrieg mit Hilfe ihres undurchsichtigen Schwagers  in Taiwan. Von dort bricht der geliebte Sohn zum Studium nach USA auf. Spannende emotionale Familiengeschichte um das Thema Heimat.

Ewald Arenz: Die Liebe an miesen Tagen / DuMont

Gibt es eine Zukunft mit echter Liebe für reife Menschen mit bewegter Biografie? Sollen sich Journalistin und Schauspieler darauf einlassen? Wie immer gut geschriebene , langsam sich entwickelnde Geschichte mit leichtem Hang zu Melodramatik .

Kristina Hauff: In blaukalter Tiefe / Hanser blau

Zwei ungleiche Paare auf einem Segeltörn, ein geheimnisvoller Skipper, ein Sturm. Wunderbare Ausgangslage für Verwicklungen aller Art und neue Personenkonstellationen. Psychologisch fein durchdacht.

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid / dtv TB

Vier Generationen Frauen, die mit dem Muttersein Probleme haben. Von der Journalistin in den 20er Jahren, die einen Juden heiratet, über die Tochter, die als Ärztin Karriere macht bis zur Urenkelin, die ihren Weg noch finden muss. Alle verbindet ein Bild von Vermeer, das in den Kriegswirren verschwunden ist. Starke Frauen, toll komponierte Geschichte mit stimmigen Figuren.