Martina Hefter: Hey Guten Morgen, wie geht es Dir? / Klett Cotta Die deutsche Buchpreisträgerin erzählt die autofiktionale Geschichte einer performerin, die ihren kranken Mann pflegt und nachts aus Langeweile mit Fake-Profilen auf der Suche nach LoveScammern ist – Männern aus Afrika, die Frauen ausnehmen. Thematisch sehr modern, humorvoll, traurig und doch warmherzig. Jane Campbell: Bei aller Liebe / Kjona Verlag Das ist der erste Roman einer 82Jährigen: Agnes hat ein ungutes Gefühl bei der Hochzeit ihrer Tochter: Da ist ihr Onkel, der Agnes nach dem Tod ihrer Eltern aufzog und nie den Mut aufbrachte, ihr zu erzählen, wessen Kind sie wirklich ist. Und Joseph wiederum ist heimlich in Agnes verliebt, seit sie bei ihm in Therapie war. Beide wollen ihre Geheimnisse endlich zu lüften. Das kann nicht gut gehen! Witzig, britisch, charmant erzählt. Caroline O’Donoghue: Die Sache mit Rachel / KiWi Die Nr. 2 auf der Bestsellerliste der New Adult-Romane: Rachel ist verliebt in ihren Literaturprofessor, der aber verheiratet ist und scheinbar anderweitig verliebt ist. Zusammen mit ihrem WG-Freund erkundet sie die Liebe und findet Freundschaft und Glück. Das ist hochgradig amüsant, erotisch und überraschend erzählt. Lesen! Tom Rachman: Die Hochstapler / dtv Eine alternde Schriftstellerin will ein letztes Buch schreiben und dichtet mangels anderen Einfällen den Menschen ihrer Umgebung phantastische Geschichten an – mal witzig, mal dramatisch, mal hintersinnig. Bis zu einem sehr überraschenden Ende! Arno Geiger: Reise nach Laredo / Hanser Karl V. begibt sich todkrank mit einem 11Jährigen auf eine Reise zum Meer und erlebt Abenteuer und Aufregung. Und findet, was er trotz Macht und Reichtum nicht hatte: Freundschaft und Unbeschwertheit. Ein wenig unwahrscheinlich…… Stefan Cordes: Billie / C. Bertelsmann Sybille Schwarz, die Tochter eines Ratsherrn in Greifswald erlebt die Schrecken des 30 jährigen Kriegs und verfolgt unbeirrt ihr Ziel, eine Dichtern zu werden, um unsterblich zu werden so wie ihre Lieblinge Ovid und Petrarca. Es gelingt ihr als die „Sappho von Pommer“ in die Geschichte einzugehen. Keine große Literatur, aber gut recherchiert - pure Unterhaltung! Jan Weiler: Munk / Heyne Ein Herzinfarkt zwingt den unbeweibten Star-Architekten zur Rückschau auf sein Liebesleben. Er rekapituliert alle 14 |
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Freundinnen und das, was sie aus ihm gemacht haben. Geistreich, humorvoll und brillant formuliert. Jörg Maurer: Leergut / Fischer Daniel Koch erlebt seine allmähliche Alzheimererkrankung nicht als Bedrohung und stellt fest, dass er ungewöhnliche, schräge und phantastische Dinge erlebt. Liebevolle Beschreibung eines neuen überraschenden Lebens. Lars Mytting: Astrids Vermächtnis / Insel Endlich ist er da, der dritte Band der Hekne-Trilogie. Nach „Die Glocken im See“ und „Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund“ spielt die Geschichte um Zwillingsglocken und einen rätselhaften mittelalterlichen Teppich jetzt im Norwegen des 20. Jahrhunderts. Als die Deutschen das Land besetzen wird das Rätsel um die Webkunst gelöst und die Geschichte der Familie Hekne auf dramatische Weise zu Ende erzählt. Ein Pageturner! Isabel Allende: Der Wind kennt meinen Namen / Suhrkam Wunderbar verknüpft Allende die Geschichte eines jüdischen Jungen, der in England zusammen mit seiner Geige der Verfolgung entkam, mit der eines Mädchens aus El Salvador, das 70 Jahre später an der Grenze zur USA von der Mutter getrennt wird. Was Flucht und Vertreibung in den Seelen von Kindern anrichten und sie ihr Leben lang begleiten, wird hier spannend und gekonnt beschrieben und zu einem guten Ende gebracht. Elizabeth McKenzie: Der Hund des Nordens / DuMont Penny wächst einem ans Herz, obwohl ihr Leben eine einzige Katastrophe ist. Sie hat sich gerade von ihrem Mann getrennt, ihr geliebter Großvater soll ins Heim, ihre Eltern sind im australischen Outback verschollen und im Garten ihrer exzentrischen Großmutter findet man eine Leiche. Doch Gott sei Dank gibt es einen väterlichen Freund, der ihr seinen Bruder, seinen haarenden Hund und sein Auto mit dem schönen Namen „Hund des Nordens“ hinterlässt. Mit deren Hilfe schafft sie es (fast) alle Knoten ihres Lebens zu lösen. Witzig, skurril, verrückt – ein Buch, das Regentage überstehen lässt. Elke Heidenreich: Alter / Hanser Berlin Philosophische Betrachtungen einer „alten“ Bestsellerautorin mit vielen Zitaten für eigene Reden…. Kim ho-Yeon: Frau Yeons kleiner Laden der großen Hoffnungen / hanserblau Ein 24-Stunden-Laden in Seoul mausert sich mit Hilfe eines Obdachlosen, der sich zum Geschäftsführer aufschwingt, zu einem Ort, an dem Leben wieder ins rechte Gleis gesetzt werden, es für jede Notlage eine Lösung gibt und gebrochene Herzen wieder gekittet werden. Eine kleine charmante Geschichte mit einem Einblick in eine fremde Welt.
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Jane Gardam: Gute Ratschläge / Hanser Berlin Nach ihrer erfolgreichen Trilogie um Old Filth nun ein neues, altes Buch von der großen Dame des britischen Gesellschaftsromans. Eine Diplomatengattin gibt ihrer Nachbarin ungebetene und kühne Ratschläge in Form von Briefen. Obwohl die nie antwortet, werden die Briefe immer länger und auch ein wenig seltsam. Sagt die Briefeschreiberin immer die Wahrheit? Man beginnt zu zweifeln und taucht ein in das begrenzte und scheinheilige Leben der Upper Class. Britische Ironie vom Feinsten. Trude Teige: Und Großvater atmete mit den Wellen / S. Fischer Zwei norwegische seefahrende Brüder treffen sich nach einem U:Boot-Angriff im Pazifik 1943 auf Java wieder. Doch schon bald wird die Insel von den Japanern okkupiert und alle Europäer, darunter auch eine norwegische Krankenschwester werden interniert. Zwei Jahre erleben die drei Entbehrung und Schwerstarbeit in glühender Sonne, aber auch Liebe und Zusammenhalt. Ungemein spannend und bewegend beschreibt hier die Autorin das Leben ihres Großvaters – genauso gut wie sie ihrer Oma in „Als Großmutter im Regen tanzte“ ein Denkmal gesetzt hat. Michael Köhlmeier: Das Philosophenschiff / Hanser Eine hundertjährige Architektin berichtet von ihrer Begegnung mit Lenin auf einem Schiff, mit dem die Bolschewisten verdächtige Akademiker und Künstler ins Ausland verfrachtet haben. Wunderbare Mischung von Fakten und Fiktion Markus Gasser: Lil / C.H. Beck New York 1880: Eine erfolgreiche Unternehmerin nimmt phantasievolle Rache an Familie und Freunden, die sie für unzurechnungsfähig erklären wollen. Sprachmächtigen Sittengemälde. Daniel Mason, Oben in den Wäldern / C.H. Beck Ein gelbes Haus in den Wäldern erzählt die Geschichten seiner Bewohner über 300 Jahre hinweg, die lose zusammmen hängen du sich in Stil und Duktus unterscheiden. Toll erzählt und spannend. Dani Shapiro: Leuchtfeuer / Hanserblau Ein selbstverschuldeter Unfall und das Schweigen darüber verändert das Leben einer glücklichen Familie für immer. Psychologisch fein durchdachter und ergreifender Familienroman.
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